Gewinner VGF-Nachwuchsproduzentenpreis 2018

25. VGF-Nachwuchsproduzentenpreis an „Alles ist gut“

Trini Götze und David Lechner (Trimafilm) © Thomas Neumann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Münchner Produzenten Trini Götze und David Armati Lechner von Trimafilm erhalten den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis für die Produktion des Kinofilmdebuts „Alles ist gut“ (Regie Eva Trobisch).

Die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF) stiftet den Preis zum 25. Mal und verleiht ihn erstmals am 26. Oktober 2018 auf den 52. Internationalen Hofer Filmtagen. Damit unterstreicht die VGF ihr Engagement und das der Hofer Filmtage für die Nachwuchsarbeit.

Das Preisgeld ist nicht zweckgebunden und soll der Stärkung des Eigenkapitals der jungen Produktionsfirmen dienen, die häufig hohe finanzielle Risiken mit der Produktion nicht immer kalkulierbarer Projekte eingehen. Kriterien für die Auswahl des Gewinners durch eine Jury aus Mitgliedern des VGF-Aufsichtsrates sind die künstlerische Qualität und Publikumsrelevanz.

Unter den bisherigen Preisträgern sind Kinoerfolge wie „Das Leben der Anderen“ und „Die wilden Kerle“, zuletzt „Einmal bitte alles“. Die VGF vergibt auch Bürostipendien im Bayerischen Filmzentrum Geiselgasteig, unterstützt die Arbeit von Filmhochschulen und engagiert sich für die Erhaltung des deutschen Filmerbes.

Der Titel „Alles ist gut“ täuscht und zeigt die Folgen einer Nacht, die eine falsche Richtung nimmt. Denn für die Protagonistin Janne ist nichts gut. In ihrem neuen Job trifft sie auf den Mann, der gegen ihren Willen in dieser Nacht mit ihr geschlafen hat. Janne verhält sich als sei nichts passiert, bis ihr Schweigen einer stillen Ohnmacht weicht und ihr das Leben und die Liebe zu ihrem Freund entgleiten.

Lange vor der #Me-Too-Debatte begannen die Autorin und die Produzenten den Stoff aus dem realen Alltag zu entwickeln. Für EPD Film „weist ‚Alles ist gut‘ weit über das Filmische hinaus“ und Der Freitag erkennt das „Porträt einer Welt, in der sexuelle und ökonomische Gewalt Hand in Hand gehen“. Auf dem Filmfest München wurden Regisseurin Eva Trobisch und ihre Hauptdarstellerin Aenne Schwarz mit dem Förderpreises Neues Deutsches Kino und der Film mit FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Beim Locarno Festival gewann der Film den First Feature Award und beim Hamptons International Film Festival den Best Narrative Film Award.

Das Produzententeam Trini Götze und David Armati Lechner überzeugte die Jury mir der „Klarheit eines Drehbuches, in dem jeder Satz zu stimmen scheint. Sie gaben dem Film einen Tonfall, der dem Ernst des Themas angemessen ist und trotzdem eine Leichtigkeit behält. „Alles ist gut“ stellt die richtigen Fragen und überlässt es dem Zuschauer über das Gesehene nachzudenken und sein eigenes Urteil zu fällen. Wir verstehen diesen Preis als eine Aufforderung zum: weiter so!“ VGF-Aufsichtsratsvorsitzender Antonio Exacoustos: „Die VGF will mit ihrem Nachwuchs­produzentenpreis junge Produzenten motivieren und unterstützen, spannende und mutige Filme für das Kino zu schaffen.“

Die Preisträger Trini Götze und David Armati Lechner „Mit diesem Preis schenkt uns die VGF vor allem Zeit: Zeit um Projekte voranzutreiben. Zeit zum entwickeln von Ideen. Zeit um Projekte mit den Menschen zu machen, für die wir brennen.“

Trini Götze und David Armati Lechner studierten nach mehrjähriger Tätigkeit im Film und Fernsehbereich an der HFF München Produktion und Medienwirtschaft. Götze gründete 2012 während ihres Studiums Trimafilm zu der Armati Lechner 2017 stieß. Beide sind geschäftsführende Gesellschafter. Nach preisgekrönten Kurzfilmen entstand 2018 ihr erster langer Kinofilm „Alles ist gut“. Derzeit arbeiten sie an dem Kinofilmdebüt „Relativity“ der Regisseurin Mariko Minouguchi (in Koproduktion mit Thomas Wöbke) der 2019 in die Kinos kommen wird. Im Herbst 2018 realisierten sie die Mini-Serie „Fett und Fett“ (Regie Chiara Grabmayr) für das ZDF.